Limesregion Hohenlohe
23 Freilichtmuse- um Römerbad Die Römer der Zivilsiedlung lebten in großen, jeweils mit Hypokaustheizung ausge- statteten Streifenhäusern. Ein wieder auf dem voll er- haltenen Schacht aufgemau- erter Brunnen kennzeichnet das Handwerker- und Händ- lerviertel. Östlich davon liegt, heute als Freilichtmuseum zugänglich, das zweite der römischen Bäder. Die 1995 entdeckte Bauinschrift weist es als Militärbad des Cohors I Germanorum aus. Die den Grundriss nachvollziehen- den Mauern – das Original liegt im Boden darunter als archäologisches Reservat – geben auch in ihrer Unvoll- ständigkeit einen Eindruck von den Ausmaßen des Bades und Ansprüche seiner Nutzer. Hier erholten sich die Legionäre in Kalt-, Warm- und Heißbädern von ihren Blessuren, hier genossen sie den Luxus der römischen Hochkultur an der äußersten Reichsgrenze, schon nah den Barbaren. Die Inschrif- tensteine, nur Fundstücke aus Jagsthausen, weisen die Zusammenhänge zwischen dem äußersten Vorposten des Weltreichs und der Hauptstadt Rom. Verblüfft stellt der Besucher fest, dass der Obergermanische Limes, der 160 n. Chr. entstanden ist, als letzte Reichserwei- terung im süddeutschen Raum durch Vorverlegung des Neckar-Odenwald-Limes zählt, die durch Inschriften aus Jagsthausen datiert werden, denn sowohl die Älteste als auch die Jüngste stammen von hier. Museen in Jagsthausen Am bekanntesten ist das Schlossmuseum in der Göt- zenburg mit der berühmten Eisernen Hand des Götz von Berlichingen sowie römische Funde und Waffen aus dem Besitz der Familie von Berlichingen. Das Freilichtmuseum Rö- merbad zeigt freizugänglich den Grundriss des römischen Bades. Auf Informations- tafeln werden Badewesen, Inschriften, das Leben am Limes, Kult und Religion erläutert. Im alten Rathaus wird die römische Keramik- sammlung des ehemaligen Oberlehrers Friedrich Krapf ausgestellt.
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