Limesregion Hohenlohe

51 Kohorten- kastell Das Kohortenkastell „Ober- scheidental“ gehörte zu den größten Militäranlagen am Odenwald-Limes. Das Südtor ist in seinen Grundmauern erhalten und vermittelt im Einklang mit dem großen Freigelände einen Eindruck über die Ausmaße eines Kastells dieser Größenord- nung. Kastell und Kastellvicus Schloßau Anhand langjähriger Ausgrabungen konnte ein repräsentativer Ausschnitt des Kastelldorfes Schloßau erstellt werden. Neben den baulichen Resten des Kastells, Badeanlage und benachbartem Gebäude mit der großen Kanalheizung, wurde auch eine mitten durch den Vicus verlaufende Straße freigelegt. Die Zivilsiedlung dieser Größen- ordnung spiegelt die Schlüs- selposition des römischen Standortes Schloßau für den gesamten Odenwald-Limes wider. Limeslehrpfad in Schloßau Die interessanteste Turmstel- le am gesamten Oden- wald-Limes ist sicherlich „In den Schneidershecken“, ca. 1 km nordwestlich des Kastells Schloßau. Dort befanden sich einst ein Holzturm, dessen leichte Erhebung mit umlaufendem Graben sich heute noch abzeichnet und zwei weitere Steintürme. Diesen kommt eine besonde- re Bedeutung zu. Es wurden darin drei fast vollkommen erhaltene Götter einer Sta- tuengruppe, ein Weihestein, monumentale Architektur- teile, Reste von Wandputz und Stuck sowie Hinweise auf ein Ziegeldach gefunden. Im weiteren Verlauf kann man vom Parkplatz nördlich der Kreuzung „Seitzenbu- che“ (ehem. Kleinkastell) aus dem Limeslehrpfad in nördliche Richtung folgen und erreicht die Wachposten „Fischerspfad“, „Klosterwald“ und „Hochwald“; der letztere ist der höchstgelegene am gesamten Odenwald-Limes (552 m). Hier ist auch die einzige Stelle am gesamten Odenwald-Limes, an der die Römer die sonst übliche Holzpalisade nicht ausgeführt haben und statt- dessen eine Sandsteinmauer errichteten. Diese führte von diesem Wachposten bis zur „Jägerwiese“ (oder „Zwing“) wo sich ein Kleinkastell befand. Den nördlichen End- punkt des Pfades bildet der Wachposten „Kahler Buckel“.

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