Wanderparadies Hohenlohe 2016

44 45 TOUR 14 H ier ist die Kornkammer von Ho- henlohe und Baden-Württem- berg. Sie hat außer guten Bö- den und einer qualitativ guten Lebensmittelproduktion noch mehr zu bieten: Vom MuseumWürth, einem kul- turellen Anziehungspunkt, über eine liebliche, landwirtschaftlich geprägte Landschaft bis hin zu Hohenloher Für- sten und dem „lachenden Philosophen“ Carl Julius Weber spannt sich der Bogen der interessanten Ziele für Reisende und Wanderer. Diese Wandertour beginnt und endet in Gaisbach, das zur Kreisstadt Künzel- sau gehört. Hier hat die Würth-Gruppe, eines der größten Handelsunternehmen in Deutschland und ein Weltkonzern, seinen Hauptsitz. Der weltweite Handel mit Befestigungs- und Montagemateri- al ist das Hauptgeschäft. Unternehmer Reinhold Würth hat aber auch ein Herz für die schönen Künste. Deshalb sind in das Verwaltungsgebäude in Gaisbach zwei selbständigeMuseen integriert: Das MuseumWürth für moderne und zeitge- nössische Kunst und das Museum für Schrauben und Gewinde. IN KUPFERZELL STAND DAS ERSTE GETREIDELAGERHAUS Weit spannt sich der Himmel über Hohenlohe, tritt man hinaus aus der Würth-Welt der Kunst und der tech- nischen Exponate. Dann nämlich, wenn man sich Schritt für Schritt auf den Weg macht durch die umliegenden Felder und über Wiesen, die von Waldparzel- len und kleinen Bächen durchzogen sind. BäuerlicheWohnplätze, Weiler und Dörfer sind in der fruchtbaren Hohenlo- her Ebene zu finden. Kühe und Pferde weiden. Es wachsen Getreide, Mais, Zu- ckerrüben, Kartoffeln und Gemüse. So kommt es nicht von ungefähr, dass im Marktflecken Kupferzell das erste genos- senschaftliche Getreidelagerhaus Ba- den-Württembergs (1897) gebaut wurde. Wilhelm Dutt, der Schultheiß von Kup- ferzell (1887 bis 1924) war die treibende Kraft. Er gründete in dieser Zeit die erste württembergische Getreideverkaufsge- nossenschaft sowie Landwirtschafts- und Gewerbebank. Das Lagerhaus steht heute im Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen, ebenso der frühere Bahn- hof. Um die Landwirtschaft verdient ge- macht hat sich auch Johann Friedrich Mayer, der im 18. Jahrhundert Pfarrer in Kupferzell war. Er wurde zum landwirt- schaftlichen Experten. Unter anderem empfahl er als erster den Bauern die Viehmästung im Stall und die minera- lische Düngung, und zwar mit zermahle- nem Gipsstein. Das brachte ihm den Eh- rentitel Gipsapostel von Kupferzell ein. Er trat auch für eine verbesserte Dreifel- derwirtschaft ein. Mayers Grab liegt auf dem Friedhof in Kupferzell. KUNST, KORN UND KÜHE Dort ist auch der „lachende Philo- soph“, Hofrat Carl Julius Weber (1767 – 1832), begraben. Sein „Denkmal der Liebe und Dankbarkeit“ steht an der Friedhofsmauer. Weber war ein Poly- histor – ein in vielen Wissensgebieten bewanderter Gelehrter. Ihn nennt man auch den Vorgänger Baedeckers. Er betrieb Reisestudien in ganz Deutsch- land und schrieb sie in seinen witzigen und geistreichen „Briefen eines durch Deutschland reisenden Deutschen“ nieder. Er gilt als der bedeutendste Autor Hohenlohes. EIN GIPSAPOSTEL UND EIN LACHENDER Philosoph Gegenüber dem Rathaus in Gaisbach dem Radweg (Schild Schiefe Ebene) in die Oberhofer Straße folgen, dann in die Holzäcker und über die K 2374 nach Künsbach auf dem Radweg Schiefe Ebe- ne. In einer Talsenke geht es über den Künsbach und in den Weiler Künsbach hinauf. Nun dem Schild Schiefe Ebene nach Etzlinsweiler und bis Rüblingen folgen. In Rüblingen rechts gehen und die Markierung rotes Kreuz beachten, die den Wanderweg nach Feßbach und Kupferzell anzeigt. Durch Kupferzell dem roten Kreuz folgen und hinaus auf die K 2371, wo auch das Schild Schiefe Ebene (SE) nach Ulrichsberg weist. An Weckhof vorbei, nicht dem roten Kreuz folgen, sondern geradeaus der SE dem Wald zu. Bald sieht man in der Ferne die Gebäude von Würth. Der SE-Weg führt durch denWei- ler Unterhof direkt auf Gaisbach zu. Wegbeschreibung B u c h w a l d H e r r e n h o l z N e u g r e u t H ö h e H e r r e n ä c k e r T ö b e l e Ä t z w e i d e T r e i s s e l E r l i c k b u s c h H ö f l e H ö l z l e n H o l z ä c k e r G r o ß e W i e s e B r e i t e n b e r g K u h b a c h ä c k e r H ü r s e l b e r g B a c h e n s t e i n B r e i t h o l z K u h b a c h h o l z K l e t t e n b e r g H a s e l h ö h e R e h h o l z K u p f e r z e l l e r E b e n e H e r r e n b a c h F e ß b a c h F e ß b a c h L i e t e n b a c h B a u e r s b a c h E t z l i n s w e i l e r B a c h R e c h b a c h Rechbach K u h b a c h Kuhbach Kupfer B a c h e n s t e i n e r B a c h K u p f e r S a l l O h r n b a c h L1051 B19 B19 L1036 L1036 L1036 L1045 B19 343 355 366 401 373 383 372 398 368 380 381 386 374 381 370 361 360 360 383 328 391 374 342 360 348 350 356 347 384 338 359 394 369 316 376 345 365 313 391 365 369 352 389 357 376 340 361 402 355 305 354 365 365 363 379 362 361 343 409 371 338 325 401 398 342 381 368 349 401 377 377 386 408 384 370 306 382 393 371 255 385 373 Großholz F ö r s t l e J ä g e r s c h l a g S t e i n ä c k e r N e u g r e u t B i l d H e l m l e s k l i n g e G a m e r t s k l i n g e E r l e n H a s e l ä c k e r L ö c h l e K i e s g r u b e K r ä m e r T i e f e n b r u n n e n H i r t W i l d e n h o f e n H e u m a h d S c h o r r e n B ü r z e l W o l f r e c h t A s p e n A u g e N e u ä c k e r E u l e n g e s c h r e i G r e u t B ü h l i n g s w e i l e r K l i n g e S c h n e i d e r H o f f e l d G i e s s ü b e l K r e u z b u s c h G r o ß e W i e s e n S c h i m m e r t B a u e r s b a c k Z o r n Z ä n g l e B i r k F u r t E t z w e i d e E r d f a l l T o r K u g e l f e l d S t ü b i c h s l o c h B a u e r n f e l d G a r t e n h o l z H a s e l w i e s e n S a u l o c h S c h n ä u e B i r k e S e e Olmühle Gaisbacher Rank Schafhof Kubach Rechbach Etzlinsweiler Oberhof Feßbach Rüblingen Ulrichsberg Weckhof Haag Unterhof Gaisbach Künsbach Kemmeten Kupferzell 350 350 350 350 300 400 400 400 400 400 400 Museum Würth 1 km 0 START Auf dem Besucher- parkplatz Firma Würth in Gaisbach oder in Kupferzell, Ortsmitte. KARTE Freizeitkarte F518. WANDERSTRECKE Etwa 4 Stunden, rund 19 km. Auch für Kinderwagen und Rollstuhl geeignet. Anschlusswanderungen möglich ins Kochertal nach Steinkirchen und Forchtenberg. Die Strecke eignet sich auch als Radtour, alle Wege sind asphaltiert. EINKEHR Gastronomie in Kupferzell und Imbiss in Gaisbach BESONDERHEITEN MuseumWürth in Gaisbach. Schloss Kupferzell war Residenz der Fürsten zu Hohenlohe-Waldenburg- Schillingsfürst. Heute ist es Sitz der Akademie für Landbau und Hauswirtschaft. Katholische und evangelische Kirche in Kupferzell. Gräber von Gipsapostel Mayer und Schriftsteller Carl Julius Weber auf dem Friedhof Kupferzell. Infos MuseumWürth – in der Firmenzentrale warten bedeutende Kunstwerke auf die Besichtigung.

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