Weinparadies Hohenlohe
11 | 10 | > we inparadi es Hohenlohe i We inkel lere i Hohenlohe > we inparadi es Hohenlohe i We inbau- Betr i ebe bis zum Flaggschiff Riesling Was die Weinkellerei Hohenlohe eG zu bieten hat, was ihre Weine auszeichnet und welche Rolle sie im Weinpa- radies Hohenlohe spielt, darüber haben wir uns mit dem Vorstandsvorsitzenden Reinhold Fritz und Geschäftsfüh- rer Eberhard Brand unterhalten. Ihre Mitglieder bewirtschaften knapp 70 Prozent der Reb- fläche des Hohenlohekreises. Wie wichtig ist die genossen- schaftlich organisierte Weinkellerei Hohenlohe für den Wein- bau in der Region? Reinhold Fritz: Die weinbauliche Kulturlandschaft in Hohen- lohe, wie wir sie heute kennen, würde es ohne die Wein- kellerei Hohenlohe nicht geben. Möglicherweise gäbe es einige größere Weinbaubetriebe, die ihren Wein dann selbst ausbauen und vermarkten, beziehungsweise ihre Trauben an private und gewinnorientierte Kellereien andienen. Doch wir sind sicher, dass ein Großteil der heutigen Rebfläche nicht mehr bewirtschaftet würde. Das heißt, außer dem Verlust von Kulturlandschaft und Tradition, würden auch für viele Familien Einkommensmöglichkeiten wegfallen. Sie vermarkten Ihre Weine unter der Marke Fürstenfass. Was verbinden die Leute damit? Eberhard Brand: Die Marke Fürstenfass wurde Mitte der 80er Jahre markenrechtlich eingetragen. Weil wir stets auf durchgängig gute Qualität gesetzt haben, hat sich die Marke entwickelt und positiv bei den Menschen eingeprägt. Die Kunden verbinden die Marke Fürstenfass mit Weinqualität aus Hohenlohe. Kein Erzeuger in Hohenlohe hat mehr Weine im Portfolio und mehr Fläche im Ertrag als die Weinkellerei Hohenlohe. Was bieten Sie in Sachen Qualität? Fritz: Wir achten darauf, dass die Qualität bei allen unseren Produkten passt. Das spiegelt sich am besten bei den Ergeb- nissen der Landesweinprämierung in Württemberg wider. In den letzten zehn Jahren waren wir bei den goldprämierten Weinen immer unter den ersten drei Betrieben. Das zeigt, dass die Produktpalette durchweg überdurchschnittlich gut ist. Bei unserem Premiumsegment Gala und Royal – letzte- re im Barrique ausgebaut – werden auch Qualitätsspitzen erzeugt. Dafür werden die Erträge gezielt auf 70 bis 80 Kilo je Ar reduziert und bei der Lese selektiv geerntet. Welche Weine gedeihen denn in Hohenlohe besonders gut? Brand: Offensichtlich ist Hohenlohe geradezu prädestiniert für den Weinbau. Die Rebsorten, die wir im Anbau haben, gedeihen durchweg prächtig, selbst südländische Sorten. Dennoch wird Hohenlohe meistens mit dem herausragenden Riesling in Verbindung gebracht. Der dominiert unter Ihren weißen Rebsorten mit fast zwei Drittel Anbaufläche und gilt auch als Ihr Flaggschiff. Fritz: Ja, klar. Riesling ist mit 142 Hektar und 25 Prozent unserer Rebfläche unsere größte Rebsorte. Rieslinge aus Ho- henlohe bestechen durch facettenreiches Aroma, feingliedrige Säurestruktur, Finesse und Klarheit. Vielen gilt der Hohenloher Riesling als Maßstab. Rund ein Viertel Ihrer Rotwein-Rebfläche ist mit der württem- bergischen Spezialität Trollinger bestockt. Nicht alle Weinlieb- haber nehmen ihn als Rotwein ernst. Wie wichtig ist er für die Weinkellerei Hohenlohe? Brand: Als unsere flächenmäßig zweitgrößte Rebsorte ist der Trollinger für uns von großer Bedeutung. Uns ist es auch recht, wenn die Weinliebhaber, die den Trollinger als Rotwein nicht ernst nehmen, ihn als Rosé schätzen oder schätzen lernen. Der Trollinger hat Potentiale, die leider oft herunter- geredet werden. Es gibt viele Gelegenheiten, bei denen ein Trollinger besser passt, als zum Beispiel ein gerbstoffbetonter, kräftiger Rotwein. Trollinger ist ein Alleskönner. Wer zum Essen gerne Wein trinkt, sollte auch einen Trollinger zu Hause haben. Denn der passt fast immer. Die von Ihren Mitgliedern bewirtschafteten Weinberge erstrecken sich über die Rebflächen des gesamten Hohenlohe- kreises. Ihre Reben wachsen damit auch auf unterschiedlichen Böden – von Keuper bis Muschelkalk – und unterschiedlichen Landschaftsformen – von flach bis Steillage. Spiegelt sich das auch in Ihren Weinen wider? Fritz: Absolut. Gerade die Kombination der unterschiedlichen Bodenformationen und Lagen macht unsere Weine einzigar- tig. Die Fürstenfass-Weine präsentieren Hohenlohe in voller Ausprägung. Oder anders ausgedrückt: Die Region Hohenlo- he ist vielfältig wie unsere Weine. Eine Einzellage kann auch schöne Weine hervorbringen. Doch die spiegeln nicht die Region als Ganzes. Vom Alleskönner Trolli Ü Weinkellerei Hohenlohe eG Ansprechpartner: Eberhard Brand Adolzfurt, Alter Berg 1, 74626 Bretzfeld, Telefon 07946 91100 info@weinkellerei-hohenlohe.de www.weinkellerei-hohenlohe.de Verkauf: Mo - Fr 7:30 - 18 Uhr, Sa 9 - 13 Uhr Aktive Mitglieder: 560 Kellermeister: Hartmut Reichert Bewirtschaftete Rebflächen: 550 ha Jahresproduktion in Flaschen: 5 Mio. Durchschnittsertrag hl/ha: 90 Sortenspiegel: 42 % Weiße Rebsorten, davon 63 % Riesling, 12 % Müller-Thurgau, 8 % Kerner, 6 % Silvaner, 5 % Ruländer, 3 % Weißburgunder, 2 % Muskateller, 1 % Chardonnay. 58 % Rote Rebsorten, davon 26 % Trollinger, 21 % Lemberger, 18 % Schwarzriesling, 16 % Spätburgunder, 7 % Dornfelder, 5 % Samtrot, 4 % Portugieser, 2 % Acolon, 1 % Dorsa Besonderheiten: Hoher Prädikatsweinanteil, Sekt, Barrique- und andere Holzfassweine. Betriebsbesichtigungen. Weinbau seit: 1950 Mitglied bei: Verschiedenen Branchenverbänden We inbaubetr i ebe Ü Weingut Birkert GbR Inhaber: Regina und Boris Birkert Adolzfurt, Unterheimbacher Str. 28, 74626 Bretzfeld Telefon 07946 484 info@weingut-birkert.com , www.weingut-birkert.com Verkauf: Täglich 9 -18 Uhr oder nach Vereinbarung, Online-Shop Kellermeister: Boris Birkert Bewirtschaftete Rebflächen: 15 ha Jahresproduktion in Flaschen: 100.000 Sortenspiegel: 18,6 % Riesling, 16,5 % Lemberger, 12,7 % Trollinger, 9,7 % Schwarzriesling, 6 % Spätburgunder, 4,3 % Bacchus, 3,7 % Merlot, 3,5 % Chardonnay, 2,6 % Sauvignon Blanc, 3,6 % Muskateller, 0,7 % Gewürz- traminer, 3,8 % Samtrot, 1,3 % Acolon, 2,6 % Dornfelder, 1,4 % Silvaner, 3,2 % Weisser Burgunder, 1,2 % Cabernet Cubin, 1,2 % Syrah, 1,5 % Müller-Thurgau, 1,9 % Muscaris Besonderheiten. Anbau von Syrah, Merlot, Sauvignon Blanc. Weinwanderungen. Weinbau seit: 1987 Mitglied bei: Württemberger Weingüter e.V., Vinissima Frauen und Wein e.V. Vorstandsvorsitzender Reinhold Fritz und Geschäftsführer Eberhard Brand stoßen im Holzfasskeller auf die Erfolge der Weinkellerei Hohenlohe an (Bild links). Wenn im Herbst die reifen Trauben von den Rebstöcken geschnitten werden, herrscht in den Weinbergen Hochbetrieb (Bild Mitte). Mit etwas ausgepresstem Saft lässt sich der Zuckergehalt der Trauben messen. Er ist einer der Parameter für die spätere Qualität der Weine (Bild rechts). Piktogramm-Erklärungen siehe Seite 17
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